„Grünes Erleben“ und alpines Flair

Im neu eröffneten „STEIG-Alm“-Hotel in Bad Marienberg wird ein nachhaltiges Konzept umgesetzt

Rustikale Behaglichkeit, gediegenes Ambiente und dazu passende „Schmankerln“: Die „STEIG-Alm“ in Bad Marienberg ist bereits seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel in der beschaulichen Westerwald-Stadt (die „Wäller Energiezeitung“ berichtete). Nun gibt es nur wenige Meter von dem Restaurant Stefan Webers eine weitere, äußerst attraktive Destination: das „STEIG-Alm“-Hotel. Dieses greift nicht nur den „alpinen“ Charakter der benachbarten Gastronomie mit auf, sondern ebenso deren Einsatz regenerativer Energien.

Charakter: Das neue Hotel ist modern-alpin gehalten. Zudem wird es mit „grünem” „MANN Naturstrom” betrieben, auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage.

Seit 2009 ist die urige „STEIG-Alm“ eine willkommene Rast- und Einkehrmöglichkeit für Wanderer, Touristen, „Biker“ und Ausflügler. Die groß dimensionierte Almhütte in der Wäller Verbandsgemeinde befindet sich in illustrer Gesellschaft: Der überregional bekannte Wanderweg „WesterwaldSteig“ verläuft in unmittelbarer Nachbarschaft, ebenso wie der an die „STEIG-Alm“ angrenzende „Wildpark Bad Marienberg“. Zahlreiche Tiere – Lamas, Wisente, Wildschweine und einige weitere Arten – leben dort in naturnaher Umgebung. Freizeitspaß wird überdies wenige Meter weiter im „Kletterwald Bad Marienberg“ mit seinen 13 Parcours inmitten über 100 Jahre alter Bäume geboten.

Verständlich also, dass die „STEIG-Alm“, die Stefan Weber im Dezember 2009 in dieser Umgebung eröffnete, zahlreiche Menschen anzieht, die sich in dem Lokal stärken möchten – und oftmals gerne länger in der Gegend bleiben würden. „Es kam immer wieder von vielen unserer Restaurant-Gäste die Nachfrage nach Hotelzimmern in der Nähe“, erzählt Lukas Weber, der Sohn des Inhabers, der tatkräftig im elterlichen Unternehmen mithilft. „So ist bei meinem Vater die Idee entstanden, der ,STEIG-Alm‘ einen Hotelbetrieb anzufügen.“

Nun präsentiert das Team „nebenan“ sein gerade eröffnetes „STEIG-Alm“-Hotel. 22 komfortable Zimmer befinden sich in der 1.400 Quadratmeter umfassenden Herberge. Darunter ein „Hochzeitszimmer“ und drei Familienzimmer. Letztere sind zusammengehörende Räume, die voneinander separiert werden können, was besonders Eltern mit Kindern optimale Rückzugsmöglichkeiten bietet. Ein Ruhe- und ein Fitnessraum ergänzen das Angebot, eine Außensauna gibt es ebenso.

Moderne Holzmöbel, gemütlich-warme Beleuchtung und viele liebevolle „Alpen-Details“ gehören ebenfalls zu dem Konzept des Hotels, das so optimal mit dem Lokal harmonieren und ein Ensemble bilden soll. „Das Restaurant ist rustikal-alpin und das Hotel modern-alpin. Es ist eine Gesamtheit“, unterstreicht Lukas Weber.

Ebenso konsequent fortgesetzt wird die nachhaltige Bewirtschaftung, der sich das „STEIG-Alm“-Team seit jeher verschrieben hat – passend zur Lage am Waldrand wird in beiden Gebäuden Wert auf „grünes Bewusstsein“ gelegt, die Nutzung regenerativer Energien sei auf der „STEIG-Alm“ selbstverständlich, betont Weber. „Unser Restaurant haben wir daher schon lange zu 100 Prozent mit grünem MANN-Strom betrieben. Unser Bedarf ist allein dort einiges mehr als 100.000 Kilowattstunden.“ Der gleiche Netzanschluss werde nun auch für das Hotel verwendet, damit in den Zimmern ebenfalls Grünstrom genutzt wird.

Das ökologische Konzept setzt sich im neuen „STEIG-Alm“-Hotel noch auf weiteren Ebenen durch – eine Pelletheizung ist installiert, in der „Westerwälder Holzpellets“ für wohlige Wärme in der Herberge sorgen. Sämtliche Räume werden mit LED-Leuchten illuminiert, beim Frühstücksangebot gibt es keine Einwegprodukte. Darüber hinaus stehen vor dem Hotel zwei Ladesäulen für Elektroautos bereit. Auch sie werden mit dem Grünstrom des Westerwälder Energiepioniers befeuert. „Und auf dem Sonnendach haben wir eine 30-Kilowatt-Photovoltaikanlage anbringen lassen. Auf der anderen Seite des Hauses haben wir ein Gründach“, fügt Lukas Weber hinzu.

Natur: Die Blumenwiese vor dem Hotel gefällt vielen Gästen.

Apropos Grün: Nur ein paar Meter von Hotel und Restaurant entfernt blickt man in ein farbenfrohes Blütenmeer. Dort hat das Team eine zauberhafte Blumen- und Bienenwiese angelegt. „Die haben wir letzten Sommer selbst ausgesät. Die Leute, die herkommen, finden den Platz ganz toll“, freut sich Weber. Staunen können die Betrachter dann gleichfalls über das ausgemusterte Feuerwehrfahrzeug, das vor dem Hotel steht. „Das verwenden wir für die Bewässerung der Wiese, indem Regenwasser aus einer Zisterne genutzt wird.“

„Es ist für viele Gäste immer mehr ein Kriterium, dass die Lokalität umweltfreundliche Standards einhält“, hat der Inhabersohn beobachtet. „Es gibt einige Firmen, die extra darauf schauen.“ Obwohl zahlreiche Menschen wegen der herrlichen Natur anreisten, sei die Gegend rund um die „STEIG-Alm“ übrigens keineswegs überlaufen. „Das ist hier auf jeden Fall ein ,sanfter‘ Tourismus. Die Leute schätzen die Ruhe“, schildert Lukas Weber. Diese, gepaart mit tollen Attraktionen wie Wildpark oder Kletterwald, ergebe eine perfekte Mischung, ein „Gesamtpaket“ für Inlandstouristen. Und die erwartet auf der STEIG-Alm dann ein gleich in zweierlei Hinsicht „grünes Erleben“.

Uwe Schmalenbach

„Die Pommes gibt es dank MANN Strom“

Bernd Becker an einer seiner Lieblingsstellen im Kletterwald. “Diese Ruhe…” (Fotos: de Wit)

Die vielen Vögel in den Bäumen, lacht Bernd Becker, störten sich überhaupt nicht an den eifrigen menschlichen Kraxlern, die sich in dem „Revier“ der Tiere austoben. Wenn letztere nisten, würde ein Parcours allerdings für diesen Zeitraum geschlossen, betont der Wäller, der hier inmitten der herrlichen Natur den beliebten „Kletterwald Bad Marienberg“ betreibt. So, dass etwa „Baumläufer“ und andere gefiederte Freunde, die sich mit ihrem Nachwuchs in den Wipfeln häuslich niederlassen, nicht gestört werden. In dem idyllischen Westerwälder Seilpark werde nicht nur Freizeitspaß für Aktive geboten, sondern ebenso auf jedes Lebewesen Rücksicht genommen.

„Das hier ist eine meiner Lieblingsstellen“, schwärmt Bernd Becker, als er bei seinem Streifzug durch den „Kletterwald Bad Marienberg“ auf einem Waldweg stehenbleibt und empor in den „Blätterhimmel“ blickt – eine junge Aktive bahnt sich just in diesem Moment ihren Weg von Baum zu Baum, buchstäblich über Beckers Kopf hinweg. „Hier ist es etwas schattiger und kühler, aber die Sonne scheint trotzdem so schön durch“, lächelt der Wäller. Auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern bieten Becker und sein Team mit insgesamt 13 Parcours und über 120 Kletterelementen luftiges Freizeitvergnügen in teilweise über 100 Jahre alten Bäumen. Direkt am Bad Marienberger Wildpark gelegen.

Jede einzelne Anbindung des Seilparks sei geklemmt, was die Bäume nicht beschädigt, und nicht wie in manch anderen Kletterwäldern angenagelt. „Bei uns gibt es keine Nägel in den Bäumen“, unterstreicht Bernd Becker. Das gesamte Konzept der Attraktion sei an die Bäume angepasst. „Uns geht es auch um Nachhaltigkeit. Das ist für uns selbstverpflichtend.“ Und es sei ein Weg, Menschen und der Natur, „etwas zurückzugeben.“

Und weil der Gedanke, die Umwelt zu schonen, im Kletterwald konsequent durchgezogen wird, ist die Freizeitanlage zudem Kunde von MANN Naturenergie. Das Kassenhäuschen sowie der zugehörige Imbiss von Kletterwald-Mitbetreiber Manfred Peter, „Mannis Hüttenstadl“, werden mit Ökostrom des Langenbacher Unternehmens betrieben. „Die Pommes gibt es praktisch dank MANN-Strom“, schmunzelt Bernd Becker.

Mit diesen können sich die fleißigen Kletterer nach oder vor einer Tour durch die Wipfel stärken. Einladende Sitzbänke unter schattenspendenden Bäumen machen die Rast umso erholsamer. Nicht nur in Manfred Peter habe er einen tollen Partner, lobt Bernd Becker. Ebenso sei der Kletterwald Bad Marienberg mit der benachbarten „STEIG-Alm“, dem Wildpark und anderen örtlichen Attraktionen eng verbunden. „Bei uns macht es die Kombi: Wir haben noch drei weitere besondere Lokalitäten hier, den Wildpark, die ,STEIG-Alm‘ und ,Mannis Hüttenstadl‘. Das ist für die ganze Region toll. Und diese Gemeinschaft erhofft sich natürlich, dass die Region immer mehr blüht durch unser Engagement“, verdeutlicht der Betreiber.

Viele Menschen aus anderen Bundesländern und oft ebenso Niederländer kämen zum Kletterwald und wüssten das „Gesamtpaket“ der Umgebung zu schätzen. Etwa 25.000 Personen besuchen jährlich den 2012 eröffneten Seilgarten, erläutert Bernd Becker. Gerade jetzt in den Ferien gebe es einen großen Andrang, etliche Personen aus der Republik nutzten die Chance, sich die Schönheit des Westerwaldes anzusehen und diese mit Freizeitvergnügen für die ganze Familie zu verbinden.

Durch Corona sei der Urlaub im eigenen Land gewiss für manche attraktiver geworden, sinniert Bernd Becker. „Wir haben jetzt mehr Tagesbesucher in den Ferien, 30 Prozent, als in den letzten Jahren zuvor. Das kann durchaus damit zu tun haben.“ Der Kletterwald-Chef findet diese Entwicklung toll, gebe es doch in Deutschland zahlreiche Orte, die zu entdecken sich lohne. So wie der Westerwald und die Anziehungspunkte um den Wildpark Bad Marienberg. Spaß haben, zur Ruhe kommen, die Natur genießen und – dank des neuen „STEIG-Alm“-Hotels – sogar übernachten sei hier auf unvergleichliche Weise möglich. „Die Natur gibt immer Kraft und Energie.“

„Etwa 40 Prozent unserer Besucher sind Gruppen, weil die Unternehmung hier durchaus pädagogisch wertvoll ist. Die Wahrnehmung wird enorm geschult“, erzählt Becker, der selbst begeisterter Sportler ist, während er weiter durch seine Anlage spaziert und Acht gibt, ob irgendein Besucher Unterstützung benötigt. Kindern Mut zuzusprechen, Ängste abzubauen, Selbstvertrauen und -bewusstsein zu stärken, in dem die Chance geboten wird, sich auszuprobieren – all dies seien wichtige Elemente beim Klettern. „Wir legen zum Beispiel großen Wert darauf, kein Kind aus dem Parcours zu nehmen“, führt Becker aus. Jeder Kraxler erhalte vielmehr von den pädagogisch ausgebildeten Kletterwald-Trainern die Hilfe, die er benötige, um ans Ziel zu gelangen.

Auch für die jüngsten Besucher gibt es einen Parcours.

Überdies weisen die 13 Parcours unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. Alter, Fähigkeiten und Fitness müssen also niemanden bei dem Kletterspaß einschränken. So dürfen sich sogar die Jüngsten im Kinderland „Klettermaxe“ erproben. Häufig lädt die Attraktion soziale Einrichtungen ein, Kinderheime etwa, damit Benachteiligte in dem malerischen Westerwälder Gelände einen vergnüglichen Tag erleben und auf andere Gedanken kommen können. Daneben gibt es regelmäßige Aktionen, die Becker und sein Team anbieten, in Kürze ist beispielsweise eine mit Kinderkanal-„Wildniscoach“ Tobias Ohmann geplant.

Alle Betreiber am Wildpark würden sich große Mühe geben, Urlaubern, Touristen, Wanderern und Tagesausflüglern – sowie natürlich ebenso den Stammgästen aus Bad Marienberg – abwechslungsreiche und unvergessliche Erlebnisse zu bescheren, unterstreicht Bernd Becker. Erlebnisse mit „gutem Gewissen“, möchte man hinzufügen. Kein Massentourismus, stattdessen Einkehr in die Natur, kombiniert mit tollen Unternehmungen, hebt Becker zustimmend den Gedanken hervor. Das alles mit einem ökologischen Fußabdruck, den Urlauber hier definitiv nicht zu scheuen brauchen.

Uwe Schmalenbach