Stolz, dass ihm die neue Säge anvertraut wird

Ist es ein Dutzend? Sind es mehr als zwei Dutzend? Auf den ersten Blick lässt sich gar nicht exakt erfassen, wie viele Bildschirme vor, über und neben René hängen. Er arbeitet in der Bedienkabine der neuen Blockbandsäge der „Westerwälder Holzpellets“ (WWP) – dem gewiss modernsten Arbeitsplatz des Unternehmens.

René bei der Arbeit, vor dem Sichtfenster dreht er gerade einen weiteren Stamm auf dem Sägewagen ein.

„Am Anfang war es schon eine Herausforderung“, nickt René zustimmend, auf die enorme Vielzahl an Informationen angesprochen, die ihn in Form von Videobildern, Grafiken und technischen Daten umgibt. „Aber mit der Zeit merkt man halt, wo die Prioritäten sind, wo man am ehesten hingucken sollte.“ Denn alles gleichzeitig im Blick zu haben, das sei unmöglich, beschreibt der WWP-Mitarbeiter. „Es hat sich relativ schnell herauskristallisiert, welche der dargestellten Kamerapositionen ich im Auge behalten sollte.“

Überwiegend schaue er ohnehin durch die Scheibe vor ihm. Durch die sieht man die eigentliche Blockbandsäge vor der Bedienkabine, den Sägewagen, auf dem die Stämme passend eingedreht werden müssen (siehe Seite 2). „Die Drehung des Stammes erfolgt ohnehin manuell – der Computer schlägt dazu nur Varianten vor.“ Darüber hinaus könne er als Bediener komplett frei entscheiden, den Stamm anders auf dem Sägewagen einzuspannen, als es die Elektronik vorsieht, schildert René. Und die entsprechende Einschätzung sei bei jedem Stamm, der vom Außengelände in die Sägehalle gefördert wird, neu vorzunehmen.

Gleichwohl: Klemmt es an irgendeiner Stelle in der Sägelinie, dann muss René seinen komfortablen Bedienstuhl verlassen und in der Anlage etwaige Störungen beseitigen, damit es rasch weitergehen kann. Dabei hilft René zweifelsohne, dass er seit dem Aufbau der neuen Anlage dabei ist.

„Wir sind ja vom ganzen Unternehmen her neu im Thema Blockbandsäge unterwegs“, fügt Projektingenieur Daniel Rahn an. „Es wusste keiner von uns vorher genau, was auf uns zukommt, wie das läuft. Für das ganze Projekt gilt: Man kann alles gut planen, aber wie es später im Betrieb ist, das bringt die Erfahrung. Da war es eben sehr viel wert, dass der René im Vorfeld gemeinsam mit den Monteuren des Sägen-Herstellers mit aufgebaut hat – weil er so einfach von Beginn an das Verständnis für diese Anlage mitbekommen hat. Und das wollte er selbst auch gerne. Das ist viel wert, dass die Leute Eigeninitiative ergreifen und sagen: ‚Da bin ich dabei.‘“

Zuvor war René Sägewerker an der „alten“ Sägelinie der WWP, der 2017 in Betrieb genommenen stofflich-energetisch optimierten Anlage (SEO). Als gelernter Schlosser konnte er stets sämtliche anfallende Schlosserarbeiten mit übernehmen. Und hat ein gutes Verständnis für die Mechanik.

Über seinen jetzigen Aufgabenbereich an der teuersten Einzelinvestition der WWP sagt er bescheiden: „Ich bin stolz darauf, dass mir die Verantwortung für die Blockbandsäge anvertraut wird!“